*please scroll down for translation*
Ihr erinnert euch an die Beauty Detox Solution? Heute mag ich ein bisschen Licht auf diese sehr schwammigen Begriff von Entgiftung, Detox und Entschlackung werfen.
Seid schon mal getröstet: auf diese Textwüste folgt gleich ein neuer Post mit Haarfotos. :)
Eine Frage der Kommunikation
Ich habe hier wie bei etlichen andern alternativmedizinischen Themen mal wieder den Eindruck, dass Schulmediziner und Heilpraktiker eigentlich von demselben Phänomen sprechen, nur anderes Vokabular verwenden und "aus Prinzip" die jeweils andere medizinische Strömung ablehnen. Wie schade. Da könnte so viel gewonnen werden durch Zusammenarbeit und Kommunikation. Die Begründungen beider Seiten sind logisch und schließen sich überhaupt nicht aus.
Was ist also mit Entgiftung/Entschlackung/Detox gemeint?
Diese drei Begriffe sind typisches Heilpraktiker- und Esoterikervokabular. Zu Unrecht. Schulmediziner sprechen ebenfalls von Entgiftung, allerdings wird das Wort selbst dabei eher vermieden. Schulmedizinisch geht es dann um die Entgiftungsorgane. Zumeist sind damit die Leber und die Nieren gemeint, auch wenn der Körper noch über viel mehr Organe entgiftet (siehe unten). Es geht darum Schadstoffe/Umweltgifte/Stoffwechselendprodukte/Bakterien... was auch immer für den Körper nicht förderlich ist, aus dem Körper rauszuschaffen. Dieses Vorgehen ist essentiell und nennt sich auch "Stoffaustausch". Kurz: Essen rein, Kaka, raus, Sauerstoff rein, Kohledioxid raus, das sind die bekanntesten Austauschprozesse, von denen niemand auf die Idee käme, das esoterischen Humbug zu nennen.
Das, was abtransportiert wird "Schlacken" zu nennen, ist zugegebenermaßen wirklich eher verwirrend. Schlacken sind Rückstände aus einem Hochofenprozess. Was auf körperlicher Ebene gemeint ist, sind aber schlicht Stoffwechselendprodukte oder Ansammlungen von besagten Umweltgiften, Schadstoffen, Bakterien... Schlacken sind dabei im speziellen die Rückstände, die der Körper nicht sofort fachgerecht entsorgen konnte, sondern die zwischengelagert wurden (bei etlichen wird daraus dann ein Endlager...) und die durch eine entsprechende Entgiftung wieder gelöst werden, um abtransportiert zu werden. Klassische Schlackendepots sind Fettzellen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man bei einer Diät, die mit Gewichtsverlust einhergeht, klassisches Entgiftungskrisensymptome bekommt, denn die Zellen lassen dann nicht nur das Fett frei, sondern auch die darin gebundenen Rückstände. Umgekehrt führt eine auf Entgiftung ausgereichtete Diät oft zu Gewichtsverlust. Das macht sie so beliebt für Frauenzeitschriften. Das so Hauruck-Entgiftung völliger Blödsinn ist, dazu unten mehr.
Das Problem mit dem Gift in Ent-gift-ung
Bei Gift denken die meisten eigentlich sofort an Rattengift, Arsen, Pestizide, Dioxin...
Die Kritiker sagen: "Na, sowas isst man doch nicht, wozu soll man die dann entgiften, die sind doch gar nicht da!" Entgiftung mache nur Sinn bei "wirklichen" Vergiftungen. Kind trinkt Spülmittel. Sowas.
Falsch. Gespritztes Gemüse, Amalgamfüllungen, wie wär's mit ein schwermetallbelastetem Fisch, Bisphenol A und seine ekligen Freunde aus Kunststoffen, sie alle umgeben uns täglich und dringen in uns ein. Und wer sagt, das ich Spüli trinken muss, damit es in mich eindringt? Haut ist durchlässig.
Wir haben also tatsächlich genügend Umweltgifte, die wir mehr oder weniger gezwungermaßen oder schlicht weil sie so alltäglich sind und wir sie als selbstverständlich anwesend angenommen haben, in uns aufnehmen. Weil wir atmen, essen, trinken und in Berührung kommen.
Ich stolpere ja selbst sehr über den Begriff "Gift". Das klingt auch in meinen Ohren immer etwas nach Attentat. In englischer Literatur wird stattdessen oft "debris" verwendet, nicht "poison". Debris ist Unrat, Schmutz, Dreck. Das trifft es in vielerlei Hinsicht besser. Kim Snyder spricht von "sludge", also Schmodder.
"Man kann alles überdosieren! Die Dosis macht das Gift!"
Korrekt. Diese Formulierung ist aber kein Freischein, denn ob ich aber Schaden nehme, wenn ich etwas im Milligramm- oder Grammbereich konsumiere oder sogar Kilos davon brauche, gibt schon mal einen guten Hinweis darauf, wer hier wirklich übel ist. Dann noch: hat mein Körper die Möglichkeit das "Gift" selbstständig auszuschleusen, wenn ja, wie leicht fällt das?
"Echte" Vergiftungen sind kein Fall für eine Diät, sondern gehören unter ärztliche Aufsicht! Ich meine damit z.B. Schwermetallvergiftungen oder klassische Fälle von Kind trinkt Putzmittel. Eine entgiftenede Diät ist nur für die weicheren "Gifte" geeigent, weswegen auch ich dazu neige, hier lieber von "Schmodder" oder "Dreck" zu sprechen. Hier geht es um Reinigung, nicht ums Überleben.
Über welche Gifte/ welchen Dreck sprechen wir denn dann im Sinne einer Entgiftung?
Um die täglichen kleinen Dosen voller Mist. Eingeatmet, gegessen, über die Haut aufgenommen.
Hier kommen wir zu meinen speziellen Freunden, den Lebensmittelzusatzstoffen. Wenn ihr Mühe habt eine Zutatenliste zu verstehen, Finger weg. Einmal nachgedacht: hat die Natur, Gott, die Evolution, das Leben, wer auch immer, uns dafür vorgesehen Sachen zu verdauen, die in einem Labor entwickelt wurden? Was im Labor erschaffen wurde, braucht meist auch ein Labor, um es wieder zu zerlegen. Also nein. Auch wichtig: Zusatzstoffe, die für die Produktion benötigt wurden (z.B. damit die Fleischpampe gut vom Wurstrührer abgeht und der damit leicht zu reinigen ist genauso wie das Reinigungsmitel des Wurstrührers) müssen nicht deklariert werden, weil sie in dieser Logik nicht relevant für das Endprodukt sind (in meiner Logik ist das sehr wohl relevant, ich esse es doch trotzdem!). Ich sage nur "Säurebäder", wer mal googlen mag. Und das Antibiotikum, das Emma die Kuh gefressen hat, ähm nee, Kuh Nummer 12345, also was die bekommen hat, das muss natürlich auch nicht ausgewiesen werden. Und fraglich, was sie sonst noch bekommen hat. Schon mal an Kunstdünger gedacht und wo der hingeht? Oder Pestizide?
Jenseits von Nahrungsmitteln geht es um Luftverschmutzung, Haushaltschemikalien, Kosmetika und das, was wir auf der Haut tragen: unsere Kleidung.
Die Dosis machtd as Gift, korrekt. Und die logische Kosequenz dieser Aussage ist: die Summe vieler kleinen Dosen kann eine große Dosis ergeben. Panikmache bringt hier niemanden weiter, ein bisschen hinterfragen aber schon.
Dass wir voller Gifte sind, ist auch etwas, was durchaus anerkannt ist, auch wenn das jetzt etwas makaber wird: Menschliche Leichen sind Sondermüll, so schadstoffbelastet sind unsere Körper. Friedhöfe müssen dem Rechnung tragen, ebenso wie Crematorien. Wir sind so schwer belastet, weil wir das letzte Glied der Nahrungskette sind und nach dazu das Glied, das sich am wenigstens naturbelassen ernährt.
Nicht direkt giftig, aber auch lange noch nicht gut
Meine Freunde der Zucker, die Salze und die schlechten Fette treten auf. In ihrem Gefolge: Alkohol, Ultrahocherhitztes und somit denaturiertes Essen, thermisch verändertes Essen allgemein (aka. Kochen, Backen, Frittieren...) und noch so ein paar Späßchen. Spätestens jetzt schreien die Kritiker der Entgiftungstheorie: "Das ist doch natürlich, was ist denn daran Gift?!"
Und ich sage: spätestens jetzt möchte ich von Dreck und nicht mehr von Gift sprechen. Dreck ist nicht schön, Dreck macht Arbeit und nervt, aber Dreck bringt dich nicht um. Er macht dein Leben aber auch wohl nicht besser, geschweigedenn länger oder schöner.
Was macht der Körper mit den "Giften"?
Loswerden lautet hier die Devise! Solange das klappt, und wir in gleichem Maße entsorgen, wie wir zuführen, schafft unser Körper es ein Gleichgewicht zu erhalten. Dass dafür Energie drauf geht, die wir besser an anderer Stelle verwenden könnten, zum Beispiel um eine Wunde zu heilen oder Bakterien abzuwehren oder lange Haare wachsen zu lassen oder einfach nur diesen blöden Brief an die Versicherung zu verfassen, das ist klar. Also sollte man nicht darauf warten, dass man die maximale Auslastung erreicht, sondern es unserem Körper vorher schon so leicht wie möglich machen. Das ist der Punkt an dem Entgiftung anknüpft.
Wie und wo werden Gifte abgegeben?
Im Prinzip überall dort, wo der Körper etwas nach außen abgibt: der Königsweg führt hier über das stille Örtchen, das bei Entgiftung oft gar nicht mehr so still ist.
Leber und Nieren filtern Schadstoffe aus, über den Stuhl und den Urin verlassen diese den Körper.
Dann wäre da noch die Lunge, eine riesige Oberfläche, die mehr tut als nur Sauerstoff gegen Kohlendioxid zu tauschen. Kohlensäure wird beispielsweise mit abgeatmet. Die Alki-Fackel ist hier ein guter Beweis dafür, dass wir über die Lunge entgiften.
Schleimhäute geben nicht nur Schleim ab, um geschmeidig zu bleiben, sondern auch, um damit bei Bedarf Unerwünschtes nach draußen zu schaffen.
Dann natürlich die Haut: sie gibt Schweiß, Talg und viel Masse in Form toten Hautschüppchen ab. Sie baut sich nicht permanent neu auf, weil ihr so langweilig ist. Sie tut das, um funktionsfähifg zu bleiben. Und unser Körper nimmt diese Möglichkeit zur Dreckentsorgung natürlich an.
Was haben wir noch? Ohren mit ihrem Schmalz, Augen mit ihrem Sektret (nicht nur Tränen, sondern das, was man gemeinhin als Schlafdreck bezeichnet), die Geschlechtsorgane mit ihren Schleimhäuten und - unsere Haare und Nägel. Wann immer wir Zellen nach außen schieben, werden sie vorher schön beladen mit internem Dreck. Quasi so:
Keiner verlässt das Haus ohne den Müll mitzunehmen!
(logisch, oder?)
An sich haben wir also eine ganze Armada an Zellen und Systemen, die Tag und Nacht bereit sind den Dreck, der uns umgibt und der in uns eindringt schön wieder nach draußen zu befördern. Nichts desto Trotz wird das bei einer typisch westlichen Ernährung und Lebensweise schnell zu viel. Was nicht rausgeschafft werden kann, lagert sich ein. Im Fett. In Steinen, in Verkapselungen. Nichts, was man haben möchte, oder? Um bei den geliebten Haaren zu bleiben: die fallen dann gern mal aus, wenn an der Haarwurzel schon so viel Mist angekommen ist, dass die Kapazitäten asugereizt sind. Nicht umsonst kann man an Haaren Drogenkosnum nachweisen. Haare sind eine der Müllhalden des Körpers, denn wie praktisch, das Gewebe ist tot und alles, was dort ausgelagert wurde, macht im lebendigen Inneren keinen Ärgern mehr.
"Ich esse jeden Tag Pizza und Pommes Schranke und ich habe tolle Haare!"
Mag sein. Du Glückliche. Erstens sind wir aber alle unterschiedlich mit unterschiedlichen Toleranzen (ich kann z.B. wunderbar bei Tageslicht schlafen, das können auch nicht alle) und zweitens wäre so ein bisschen die Frage: Und wie lange geht das noch gut? Und: wo geht der Dreck stattdessen hin? Das ist ein bisschen wie die Argumentation der Raucher, die immer sagen: "Aber meine Tante Martha, die ist 90 geworden und war Kettenraucherin!" Klar, es gibt Menschen die tolerieren einiges. An die erinnert man sich dann auch. Das Gros dagegen hat leider ein stark erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Ich würde mich nicht auf Tante Martha verlassen, genauso wenig wie auf Person XY, mit den tollen Haaren und der Currywurst, auch wenn beide natürlich einen beneidenswert fitten Körper in der Hinsicht haben.
Machen wir also eine Entgiftungskur - nicht!
Kimberly Snyder verwendet in ihrem Buch die Metapher des Rades, das durch zu viel Schmodder verklebt ist und das gereinigt werden muss, um wieder rund zu laufen. Ich mag den Vergleich mit einer Wohnung lieber, Entgiftung wird hier zur Aufräumaktion. Es ist ganz einfach: je mehr Unrat sich angesammelt hat, desto länger dauert es den rauszuschaffen. Je voller die Wohnung bereits ist, desto schwieriger kann die Entsorgung werden. Denn vielleicht läuft ja alles noch ganz gut: die Laufstraßen in der Wohnung sind frei, nur links und rechts stapelt sich das Zeug, die Schränke sollte man besser nicht aufmachen. Schreite ich nun hochmotiviert zur Tat (sehr plötzliches, schnelles Entgiften), reiße ich also alle Schränke auf, fange an allen Ecken an gleichzeitg zu räumen und umzuschichten, dann wird es erst mal schlimmer. Das ist das, was viele als "Entgiftungskrise" erleben: Durchfall, Verstopfung, Pickel, Infekte... da vergeht es einem dann aber wieder ganz schnell und man stopft lieber wieder alles so schnell wie möglich zurück in die Schränke (dass das nicht die Lösung des Problems ist, wird klar, wenn so viel neuer Unrat dazu gekommen ist, dass man einfach keine Staumöglichkeiten mehr hat). Deswegen ist eine Entgiftungskur nichts für Anfänger - oder Sensibelchen. Ich würde soweit gehen generell davon abzuraten. Ein, zwei Mal im Jahr noch mal extra drauf zu achten und einen Großputz zu machen, bei dem man auch mal richtig in die Ecken und hinter die Schränke guckt, ist prima - wenn man sowieso schon eine aufgeräumte Wohnung hat also sowieso schon eine Diät und Lebensweise hat, die den Körper sauber hält. Wenn dem nicht so ist, macht es so ein Vorhaben einfach nur noch schlimmer. Also auch hier wie beim Aufräumen: am besten man räumt es sofort weg und putzt sofort hinterher. Dann bleibt es ordentlich und man braucht viel weniger Energie, denn es krustet erst gar nichts an. Wer sich also ernsthaft mit Entgiftung auseinandersetzt, sollte sich von der Idee einer Fastenkur, nach der man dann strahlend schön und gesund in ein neues, siffiges Jahr startet, verabschieden. Das ist nicht nur sinnlos, sondern kann den Körper auch überfordern. Also möglichst keinen neuen Dreck ranschaffen und hübsch langsam damit die Laufstraßen frei bleiben. Das kann Jahre dauern. Nicht verwunderlich, hat ja schließlich auch Jahre gebraucht den jetzigen Zustand zu erreichen. Wem das zu lange dauert, der soll es versuchen und hinterher nicht sagen, ich hätte nicht gewarnt. Vielleicht klappt es ja. das ist wie gesagt individuell sehr unterschiedlich, mir persönlich wäre das Risiko einer Entgiftungskrise allein deshalb schon zu hoch, weil ich eitler Pfau keine Lust auf Pickel habe. Dann dauert es eben länger, aber ich hab meine Ruhe.
Anwendung
Um den Körper zu unterstützen, hilft es neben der passenden Ernährung und Wasserzufuhr die entsprechenden Entgiftungszonen auch sonst zu unterstützen: trockenes Bürsten für die Haut löst Schüppchen und Talg, stimuliert Blutfluss und Lymphe bei ihrem Stofftransport. Bäder (Totes Meer Salz z.B. keine neue Chemiekeule von außen!) helfen die Haut zu beruhigen und Ballast an das Wasser abzugeben. Schwitzen befördert weitere Gifte nach außen. Nasenspülungen und Dampfbäder halten die Lunge und die Atemschleimhäute frei. Und wer mag, der darf gern mal nach Darmspülungen zur Entgiftung googlen. Viel Schlaf ist essentiell, denn wie schon erwähnt: so ein Großputz macht müde, kostet erst mal Energie, bevor es soweit ist, dass neue Energien mobilisiert werden.
Was mich sehr interessiert hat, war: wie lange dauert eine Entgiftung bzw. eine Entgiftungskrise? Denn ich hatte zwischendurch ein paar Schübe, als ich etwas übermotiviert Richjtung Rohkost gegangen bin - obwohl ich schon vorsichtig war. Meine Haut blühte auf, als wäre ich in die Brennesseln gefallen! Nun, je nach Quelle dauert so eine Krise unterschiedlich lange an aber eher "lange". Entgiftungskrisen können Monate bis Jahre dauern und sind davon abhängig, wie alt die Person ist, wie sie vorher gelebt hat, wie sie mit der Entgiftung und danach lebt und natürlich von ihrer Grundkonstitution. Das Mädel mit den schönen Haaren und der Currywurst hat vielleicht sowieso eine starke Aufräumtruppe. Die dürfte bei ihr zwar viel zu tun haben, aber bisher scheint es ja immer gut geklappt zu haben. Ich bin eher die Kategorie "zartes Pflänzchen", deswegen ist es für mich wichtiger als für andere, ein bisschen genauer hinzuschauen und mehr zu hinterfragen, denn "Passt schon, wird schon irgendwie gehen" ist für mich wenig empfehlenswert. Außerdem ist es jetzt auch nix Neues für euch, wenn ich euch sage, dass es mich auch einfach interessiert, wie sowas funktioniert.
Entgiftungsdauer und - intensität, da waren wir. Die Krise kann also Monate bis Jahre dauern, wenn man sie nicht ausbremst. Entgiftung an sich lässt sich nicht terminieren. Sie findet permanent statt mit spezieller Diät und ohne.
Bei all meinen Recherchen habe ich immer wieder gefunden, dass die beste Diät, um die Entgiftung richtig anzuschubsen und alten Dreck zu lösen, eine rohvegane Kost ist. ABER! Das ist gleichzeitig die Ernährung mit der heftigsten Entgiftungskrise. Das kann bedeuten, dass die Haut locker für ein halbes Jahr oder länger böseste Furunkel treibt. Der Schweiß stinkt, die Toilette wird zum Wohnklo. Irgendwie hatte ich da nicht wirklich Lust drauf.
Was tun?
Augen zu und durch, viele Rohköstler nehmen das hin und beißen sich durch. Durchaus auch mit Erfolg.
Oder
Bei einem vergleichsweise milden Entgiftungsschub den Körper unterstützen mit den obene genannten Reinigungsmethoden: Bürsten. Spülen... bla. Ob das dann reicht, muss man sehen.
Oder und dafür habe ich mich entschieden, ihr ahnt es vermutlich schon:
Lasst es langsam angehen. "The importance of transitioning" nennt Kim Snyder das. Eins nach dem anderen. Verabschiede dich erst vom schlimmen Dreck (chemische Zusatzstoffe, Alkohol, Nikotin...), dann schreite nach und nach weiter voran. Nimm dir Zeit. Monate. Jahre. Du wirst Erfolge spüren, kleine, nicht so riesige Sätze, wie bei einer heftigen Umstellung, aber dir bleiben auch die heftigen "Nebenwirkungen" erspart.
Also dann. Zwischen der SAD (Standard American Diet - könnte auch SGD heißen...) und einer rohveganen Ernährung liegen viele Graustufen und ich sage auch nicht, das rohvegan das non plus ultra ist, nur eben eine Ernährungsform, die bekanntermaßen stark entgiftet. Mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Niemand erwartet, dass ihr euren Job aufgebt und einen eigenen Bio-Hof
gründet. Aber über ein paar Dinge sollte man mal nachdenken, bevor man
kaut und schluckt bzw. cremt und badet.
progress, not perfection
Links
Alles keine hochseriösen Quellen, aber ich fand die Bücher und websites dennoch hilfreich, einge kennt ihr schon, wenn ihr hier öfter mitlest:
The Beauty Detox Solution, hier geht's zu meiner Rezension. Das Buch kann ich so aber natürlich nicht ersetzen.
Crazy Sexy Diet, geht nicht explizit um Detox, ist dafür aber ganzheitlicher als die Beauty Detox Solution. Rezension ersetzt auch hier nicht das Buch, das kann ich mit einem Blogartikel auch gar nicht leisten.
Going Raw, ebenfalls eine Rezension. Das Buch ist aber mehr ein Kochbuch. Das Entgiftungsthema wird aber mit angeschnitten.
Das Rohkostwiki zum Thema Entgiftung.
Der Blog Wurzelweber ist mir bei meinen Recherchen immer wieder begegnet. Miriam hat eine ziemlich beeindruckende Vorher-Nachher-Gegenüberstellung gemacht, die auch recht gut zeigt, wie die Haut bei einer Entgiftungskrise durchdrehen kann. Ihr Ergebnis kann sich aber sehr gut sehen lassen, sie hat das also - anders als ich - durchgezogen. Und schöne Haare hat sie auch, das so nebenbei. :)
Zum Abschluss ein kleienr Disclaimer, den ich bei gesundheitlichen Themen für wichtig halte:
Ich bin natürlich keine medizinische Instanz! Was ich euch hier zusammen geschrieben habe, ist wieder nur das, was ich für mich nach allem Lesen und Recherchieren herausgefiltert habe. Wenn ihr über das ein oder andere stolpert: gut so, immer schön kritisch bleiben. Ich bin kein Arzt, kein Wissenschaftler, kein Heilpraktiker. Ich bin einfach nur jemand, der in diesem Bereich sehr interessiert ist. Da ich mittlerweile sehr oft zu solchen Themen gefragt werde, habe ich einmal meinen aktuellen Wissenstand für euch zusammengefasst. Wie immer gilt: ohne Gewähr, bleibt bitte kritisch und glaubt nicht alles, was ihr im Internet lest. Weder von mir noch von anderen.
Einen schönen 4. Advent noch! :)
Und gleich gibt es einen Foto-Post! :)
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Maybe you remember The Beauty Detox Solution?
Today I want to talk about the phenomenon of detoxing, because many people still think, that this is - woohoo! - somethiong esoteric.
As you see, my article is HUGE again and a translation of a scientific topic is always a real big deal for me... but as always I will do my best to summarize in English.
Detox or "cleansing" is an ongoing process in our bodies, which is necessary to keep us healthy, full of energy and beautyful.
In brief: our bodies need only good stuff in and all the bad stuff out and than we can reach our highest potential. Detoxing is about the part of pushing bad things out by helping with special input.
A cleanse is nothing you do once to become clean and radiant, it is something you must add to your lifestyle. You can make something like a 30-days-cleanse but I would not recommand that, because the changes in your diet and lifestyle might be too big for a body filled with the sludge of years or even decades.
Detoxing is like cleaning your house: the dirtier and untidier it is before, the harder it is to clean it in just one step - hard to impossible. Take your time and make shure, that you can still walk through your rooms while you get successively rid of old debris. That means: be carful not to clog the pipe with too much of loosened sludge at one time. If you want too much too fast, your body might react with a crises. And it does not have to become worse before it becomes better just be patient and don't want too much too fast.
Many organs are involved in the cleansing process: the liver, the kidneys, the colon, the lungs, the skin... Ask your dovctor, there is no shamanism about that. Or ask yourself: why do you think is the sewat and the breath after drinking alcohol or taking medication so smelly? Because our body works hard on getting poison out. The daily toilet is nothing more than cleaning away the remnants of our food, because of course they would make trouble, if they stayed inside.
You can support one organ, if you support all the others, if neccessary. Always keep in mind, that we are one big system. Or you can help your skin by brushing it, help your lungs by catching fresh air and breath deeply and so on. The diet is the more complicated part of detoxing. But, basically: don't add more sludge, eat fresh and naturally, then the cleanse will have a go on it's own. Detoxing is simply the name for the support you can give your body to free yourself faster. The onkly thing you really should have a look at are the sideeffects. Sideeffects? Yes, that can happen when you are overmotivatetd. Old sludge made trouble once when it came in. As the body had not the capacity to deal with it accordingly, the sludge was stored e.g. in fat cells. When your body gets the opportunity to get rid of old debris that can make trouble again and that causes sideeffects like skin eruptions, smelly sweat, belly trouble or headaches. And these sideeffects can last long! For months! Taht does not have to happen, it depends a lot on you individual constitution, but it es well known among those, who changed their diet to a healthier way, especially when we talk about raw foodists. So I highly recommand to proceed slowly. Start avoiding the harder "poisons" like alkocol, nicotin, chemical additives and than have a go eating more natural, step be step. You don't have to become a raw veganist, but going in that direction will definitely help. It is up to you how fast you can or want to proceed.
If you want to read more about that, the Beauty Detow Solution or The Crazy Sexy Diet will help. As Kim Snyder says: we are too much focussed on what we add to our body than on what we get out of it. But both works together. And there is much more to think of than only true posions like arsenic, rat poison, chemicals or heavy metals. As always it starts with our food.
So maybe just another aspect which can motivate you to have a start or to question what you are already doing. :)
As always when it comes to a topic concerning our health, here a little disclaimer:
I am no doctor or something like that. I am just a girl who is interestetd in health and nutrition. Because I often get asked questions concerning these topics I wrote down, what I know right now. Please always stay critical and don't believe everything you read on the internet. Not from me, not from others. Questioning "facts" is the best thing you can do to come to an own opinion.
Best wishes and nice 4th advent!
Labels: health