Rezension: Fit ohne Geräte




Da ist es, mein erstes Fitnessbuch.
Marc Lauren ist vermutlich DER Guru im Bereich des Bodyweighttrainings, sein Buch war lange auf der Bestsellerliste und davon habe ich mich beeinflussen lassen und mir gedacht: Nehmen wir mal das!
Joah.
Es ist ein bisschen... hm... ambivalent.
Die Begeisterung, die mich bei Marco Santoros Fitmacher Formel gepackt hatte, wollte sich hier so gar nicht einstellen.
Lauren weiß, wovon er spricht, definitiv, er ist (oder war?) zuständig für die Fitness der U.S. Spezialeinheiten, er ist einer der vielzitierten Drillinstructors, der Folterknecht, der noch mehr Liegestütze sehen will. Oder, wie er es sagt: Bei seinen Klienten hängt nicht der Lebensunterhalt von ihrer Fitness ab (so wie es bei Sportlern oder Stars der Fall ist, die ja gern als Referenz von anderen Coaches genannt werden), sondern bei den Menschen, die er trainiert, hängt das Überleben an sich von ihrer Fitness ab.
Damit ist auch schon fast alles gesagt, was ihr zu dem Buch wissen müsst. Laurens Übungenbieten alles, was man sich wünschen kann: sie sind effizient, einfach, wirklich jederzeit an jedem Ort durchführbar mit variablen Schwierigkeitsgraden und strukturiert nach Muskelgruppen. Trainingspläne und Futterempfehlungen gibt es auch.


Aber.
Aber ich bin ein Mädchen und dieses Buch ist für mich irgendwie wie eine Testosteron-Schocktherapie_ dicke Bizeps, mächtige Schultern, hervortretende Adern und manchmal hatte ich beinahe den Eindruck ein entferntes "Harr-harr-harr!" vernehmen zu können... Vermutlich ist das der Knackpunkt und gar nicht das Buch an sich. Da ihr hier aber auch fast alle LeserInnen seid, gehe ich auf den Punkt mal kurz ein.
Dieses Buch ist von einem Mann für Männer geschrieben worden (es gibt von ihm auch ein Frauentrainingsbuch als Pendant, das habe ich aber nicht hier). Um es mal so zu sagen: das Testosteron trieft förmlich aus jeder Zeile. Das ist mir persönlich zu viel Dickes. Wie er erzählt, wie er den Tauchrekord gebrochen hat, seine Kameraden am Beckenrand bereit ihn jederzeit heraus zu ziehen, wenn er bewusstlos werden würde... wie er sich damit profiliert, dass er vor dem Fotoshooting zum Buch am Vorabend eine Sauftour mit pubertärem Wetteinsatz gemacht hat... tjaaa.... irgendwie, war es das dann für mich.
Außerdem gibt es von mir große Abzüge für das Layout und für die Fotos.
Als ich das Buch in der Hand hatte und aufschlug, dachte ich ehrlich, es sei aus den Siebzigern. Nur Schwarzweißbilder und die auch noch zu einem großen Teil nicht gut gemacht, mit schlechten Hintergründen (weißes, knittriges Tuch...) und irgendwie komischem Equipment (Plastikgartenstuhl...). 
Das Cover ist das einzige, was es zumindest über die Milleniumgrenze geschafft hat, was die Optik angeht...

Nun ja.
Mein werter Mann findet das Buch super. Er hat die Post-its reingeklebt. Also doch alles nur eine Genderfrage? Lässt Mann sich besser von Muskelpaketen beindrucken und Frau (ich...) sich mehr von einem insgesamt ansprechenden Konzept?

So gut die Übungen auch sind (und wie gesagt, das sind sie!), ich muss mich echt dazu überwinden, das Buch überhaupt aufzuschlagen. Das ist für mich ein absolutes Kill-Kriterium bei einem Ratgeber. Denn wenn ich schon keine Lust habe in das Buch zu gucken, dann muss ich mich ja im Zweifel noch mehr aufraffen, um dann mit den Übungen loszulegen.
Von daher weiß ich auch nicht, ob ich dem Frauenpendant quasi eine zweite Chance geben mag, obwohl mir da eine Freundin schon gesagt hat, dass das Buch gut sei. Schlechte Schwarzweißbilder hat das aber wohl auch...
Hmpf.
Fight or flight.
In meinem Fall... könnt ihr es euch denken. 


Here it is: my first fitness book. Marc Lauren is probably THE guru when we talk about bodyweight training. That is why I thought his book might be a good idea... But after reading I am far away of being thrilled to start a workout with him. I was excited to do my sports, when I read Marco Santoro's Fitmacher Formel, but, here...? Nope.
But let's start with what is good:
Lauren is not only training stars or athletes as many coaches refer to in their books, his job is (or was?) to drill the U.S. special forces. His main argument is: His clients don't earn a living with a fit body, they need a fit body to survive and that makes all the difference. Lauren coaches them to workout anywhere with only a minimum of time and place without any equipment. And that's perfect! His instructions are really good, his advices helpful and easy to follow.
But!
I am a girl. And reading this book is like a testosterone shock therapy. Big biceps, mighty shoulders and sometimes I had the impression to hear a distant "Harr-harr-harr!" of masculinity when reading. Lauren tells tough man stories about how he broke the diving record, his comrades always ready to get him out of the water, when he looses his conciousness (what definitely happens, when you dive that long as it is needed, to break the record), or the anecdote how he acted like a foolish teenager before one photoshooting for the book, being out the night before the shoot, drinking and making silly bets, but hey, the next day he made the shooting with a giant hangover. Gnaaaah...!
If it was only that. But there ist also the really bad quality of the photgraphs. All black and white, all look oldfashioned and improvised: a creased white curtain as a backgrpound, a plastic garden chair as equipment. The cover is the only part of the book's layou, which looks younger than the millenium.
Well. 
My husband likes the book, he is the one who worked with the post-its... 
The exercises are nice, as mentioned above. But... really, most people easily come to like sports, once they have started. The hard thing is to get started, to lift the ass off the sofa. And with such a book, which I don't like to open, there is only little chance that it will motivate me, to exercise - even though the exercises are nice.
So I am not quite shure if I want to give the female version of the book (which a friend of mine works with and likes) a new chance.
Hmpf.
Fight or flight? I guess you already  know my answer to this question this time.

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